EU-Entscheidung über Glyphosat vertagt
Die EU-Entscheidung über Glyphosat wird vertagt.

Brüssel (epd). Es gebe am Donnerstag keine Abstimmung im zuständigen Ausschuss, "da zum jetzigen Zeitpunkt keine qualifizierte Mehrheit für den Kommissionsvorschlag absehbar" sei, verlautete am Donnerstagmittag aus EU-Kreisen in Brüssel. Am Morgen hatten sich die Vertreter der EU-Kommission und der 28 Mitgliedstaaten erneut zu einer Sitzung getroffen, nachdem sie bereits am Mittwoch über Glyphosat beraten hatte. Die EU-Kommission ist für die Zulassung, benötigt aber dafür das Einverständnis der Mitgliedstaaten.

Unterschiedliche Einschätzungen

In den vergangenen Monaten hatten sich kritische Organisationen und Politiker vehement gegen eine Neuzulassung eingesetzt. Sie verwiesen auf Gefahren für Mensch und Umwelt. Wissenschaftler und Behörden waren zu unterschiedlichen Einschätzungen über die Risiken von Glyphosat gekommen, insbesondere was eine Krebsgefahr für den Menschen angeht. Auch die Bundesregierung zeigte sich bei dem Thema gespalten. Während die Union für die Neuzulassung war, trat die SPD zuletzt dagegen ein.

Glyphosat ist einer der meistbenutzten Wirkstoffe in Pflanzengiften beziehungsweise Pflanzenschutzmitteln. Er kommt weltweit zum Einsatz, vor allem in der konventionellen Landwirtschaft.