Minister Schmidt rechnet nicht mit schneller Glyphosat-Entscheidung
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) rechnet nicht damit, dass Brüssel noch heute über eine Verlängerung der Genehmigung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat entscheidet.

Eine Einigung in dem zuständigen EU-Ausschuss sei schwierig, sagte Schmidt am Donnerstag im Deutschlandfunk. Bei einer Abstimmung müsste sich die Bundesregierung enthalten, weil Union und SPD uneins seien. Während Schmidt den Einsatz grundsätzlich befürwortet, hat sich Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) dagegen gestellt.

Minister für Beschränkungen

Wenn die EU Glyphosat weiter zulasse, müsse es allerdings Beschränkungen geben, sagte der Bundeslandwirtschaftsminister weiter. Das Pflanzengift sollte nur von Profis und nicht im heimischen Garten und auch nicht kurz vor der Ernte eingesetzt werden, betonte Schmidt.

Der zuständige EU-Ausschuss wollte die Beratungen in Brüssel heute fortsetzen. Diplomaten berichteten, es seien noch keine klaren Mehrheiten erkennbar. Ob abgestimmt werde, stehe daher noch nicht fest. Die EU-Zulassung für Glyphosat endet am 30. Juni. Das Herbizid steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Wissenschaftliche Untersuchungen kommen in diesem Punkt zu teils widersprüchlichen Ergebnissen.