Mainz (epd) "Wir haben uns sehr gefreut. Das lässt hoffen", sagte die Vizepräsidentin der katholischen Laienorganisation, Claudia Lücking-Michel, am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Der Papst höre hin auf das, was nottue, wenn er mit Menschen rede, sagte sie im Blick darauf, dass Franziskus sich spontan im Gespräch mit Ordensschwestern geäußert hatte.
Bei der Audienz am Donnerstag hatte der Papst gesagt, er werde eine Studienkommission damit beauftragen, die Möglichkeiten der Zulassung von Frauen zu diesem Amt auszuloten. Bislang hatten alle Päpste eine Weihe von Frauen abgelehnt; das Diakonat gilt als unterste Weihestufe vor dem Priester- und dem Bischofsamt.
"Überlebensfrage für unsere Kirche"
"Es gibt eine strukturelle Ausgrenzung von Frauen von bestimmten Funktionen, vom Amt, nur weil sie Frauen sind, das kann man nicht so hinnehmen", sagte Lücking-Michel. Das Frauendiakonat würde deutlich machen, dass die Kirche Frauen ernst nehme. Doch gehe es nicht nur darum, Gerechtigkeit Frauen gegenüber endlich umzusetzen. "Ich glaube, es ist eine Überlebensfrage für unsere Kirche, ob sie endlich erkennt, dass Frauen vorkommen müssen."
Das Diakonenamt in der frühen Christenheit sei - im Unterschied zu heute - mit dem Dienst an den Armen verbunden gewesen, erklärte die 54-jährige CDU-Politikerin. Auch deswegen sei es so wichtig, dass es weibliche Diakone gebe. Denn: "Das diakonische Gesicht der Kirche, das sind immer die Frauen."
Die Traditionalisten und "Hüter der reinen Lehre" im Vatikan, selbst vom Papst überrascht, versuchten jetzt, das Thema klein zu halten, sagte Lücking-Michel. Es gehe tatsächlich erstmal nur um eine Prüfung, aber das heiße auch, "es muss nicht alles so bleiben, wie es war".