Axel-Springer-Preis für junge Journalisten 2016 verliehen
Fünf Nachwuchsjournalisten sind am Montagabend in Berlin mit dem Axel-Springer-Preis 2016 für junge Journalisten ausgezeichnet worden.

Berlin (epd) Verliehen wurden in diesem Jahr erstmals drei Hauptpreise sowie zwei Exzellenz-Preise für investigative Recherche und kreative Visualisierung, wie der Axel-Springer-Konzern am Montag mitteilte. Die bisherigen Kategorien Print, Fernsehen, Hörfunk und Internet spielten bei der Ehrung keine Rolle mehr.

Geiselhaft zweier Amerikaner

Dotiert sind die fünf Auszeichnungen mit insgesamt 28.000 Euro. Nominiert werden konnten Arbeiten in deutscher Sprache von Volontären, freien Mitarbeitern und Redakteuren, die bei der Veröffentlichung nicht älter als 33 Jahre waren. Der Axel-Springer-Preis für junge Journalisten gilt nach Verlagsangaben als bedeutendste Auszeichnung für Nachwuchsreporter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Den Hauptpreis in Gold erhielt der Journalist Bastian Berbner für seinen Text "Die Hölle, das ist der andere", der am 27. August in der Wochenzeitung "Die Zeit" erschienen war. Der Text erzählt von der Geiselhaft zweier Amerikaner, die sich monatelang in der Gefangenschaft der Terrororganisation Al-Kaida in Syrien befanden.

Für einen kleinen Eklat sorgte die Journalistin und Bloggerin Ronja von Rönne. Die 24-Jährige wurde für ihren Text "Warum mich der Feminismus anekelt" in Silber ausgezeichnet. Der Artikel war am 5. April 2015 in der "Welt am Sonntag" erschienen. Rönne erklärte allerdings, dass sie sich mittlerweile von ihrem Text distanziere und deshalb den Preis nicht annehmen könne.

Leichtigkeit und Witz

"Mein Plan war nie, die Galionsfigur des Antifeminismus zu werden. Mein Text war eine spontane Wutrede im Kontext einer Debatte und sollte kein lebenslanges Statement sein", so die Autorin. Die elfköpfige Jury hielt dagegen an der Auszeichnung fest und erklärte: "Der Essay wird von einer Meinung getragen, die umstritten ist. In einem waren wir uns allerdings einig: dass Ronja von Rönne mit ihrer besonderen Sprache eine Leichtigkeit und einen Witz kreiert, der den Text besonders macht. Die Autorin exponiert sich selbst auf eine unerschrockene Art, die uns imponiert hat."

In Bronze ging die Auszeichnung an Dominik Stawski für seinen Beitrag "Komm doch wieder." - "Das geht nicht. Ich lebe noch.", der am 2. Oktober 2015 in "stern crime" veröffentlicht wurde. Den Exzellenz-Preis Investigative Recherche erhielt Bastian Schlange für "Die Tierdiebe - Wie skrupellose Wilderer die deutsche Natur plündern", erschienen am 27. August 2015 auf correctiv.org. Paul Ronzheimer wurde mit dem Exzellenz-Preis Kreative Visualisierung geehrt für die "Live-Übertragung einer Flucht aus der Hölle". Der Beitrag erschien im August 2015 im Format einer Periscope-Reportage auf bild.de. Periscope ist eine Videoanwendung in Echtzeit.