Berlin (epd) Der Professor für systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg wurde am Donnerstagabend an die Spitze des Gremiums gewählt, wie der Ethikrat mitteilte. Zu Beginn seiner neuen vierjährigen Amtszeit kam der Ethikrat zur konstituierenden Sitzung in Berlin zusammen. Als stellvertretende Vorsitzende wurden die Neurowissenschaftlerin Katrin Amunts, der Psychologe und Gerontologe Andreas Kruse sowie die Medizinethikerin Claudia Wiesemann gewählt.
Intensive Debatten
Dabrock bezeichnete seine Wahl als "Ehre und Herausforderung zugleich". In seiner ersten Sitzung hat der Ethikrat auch über künftige Themen gesprochen. Dabrock sagte, auch wenn sich erst zeigen müsse, mit welchen Themen sich das Gremium im Einzelnen beschäftigen werde, stünden sicher intensive Debatten an. Als Beispiel nannte er den verantwortungsvollen Umgang mit der Big-Data-Technologie, "die immer mehr Lebensbereiche durchdringt".
In der vergangenen Amtszeit hatte sich der Ethikrat unter anderem mit der kontrovers diskutierten Frage der religiös motivierten Beschneidung, der Sterbehilfe, dem Inzestverbot, Umgang mit Killerviren und Embryonenspenden beschäftigt. Im neuen Ethikrat sind 14 der 26 Mitglieder erstmals dabei. Zwölf gehörten dem Gremium bereits in der vergangenen Amtszeit an. Jeder Vertreter darf für maximal eine weitere Amtszeit wiedergewählt werden.
Vom Bundestagspräsidenten berufen
Dem Ethikrat gehören Vertreter aus Medizin, Recht, Naturwissenschaften, Ethik und Kirchen an. Das Gremium berät ethisch umstrittene Fragen und legt der Politik Empfehlungen vor. Die Mitglieder werden je zur Hälfte von den Fraktionen im Bundestag und der Bundesregierung benannt und von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) berufen. Dabrock wurde von der CDU/CSU-Fraktion vorgeschlagen. Neben ihm vertritt Bischof Martin Hein die evangelische Kirche. Die Theologen Andreas Lob-Hüdepohl und Franz-Josef Bormann sind als Vertreter der katholischen Kirche in dem Gremium.