Klimaschutz und Flüchtlingshilfe als Schwerpunkte für Förderbank KfW
Klimawandel, Flüchtlingskrise und Verstädterung sieht die staatliche KfW-Entwicklungsbank als ihre großen Herausforderungen in diesem Jahr.

Frankfurt a.M. (epd) Zur Unterstützung von Flüchtlingen und Aufnahmeländern in den Krisenregionen gebe es derzeit 75 Vorhaben in rund 20 Staaten mit einem Gesamtvolumen von 1,65 Milliarden Euro, teilte die KfW am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Neben grundlegender humanitärer Hilfe gehörten dazu auch Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Damit würden rund zehn Millionen Menschen erreicht.

Wichtig sei, den Geflüchteten Schritt für Schritt wieder Vertrauen in die Zukunft zu vermitteln, betonte Norbert Kloppenburg aus dem Vorstand der KfW-Bankengruppe. Ein deutliches Zeichen dafür sei, sich um die Kinder zu kümmern, Versorgung und Bildung zu ermöglichen. Auch die Infrastruktur der überforderten Aufnahmeländer und -gemeinden um Flüchtlingslager und die Schaffung einfacher Beschäftigungsmöglichkeiten sei Ziel der Projekte: "Wenn man die Akzeptanz für Flüchtlinge erhöhen will, muss man in den umliegenden Kommunen etwas tun", erklärte Kloppenburg.

Hilfestellung bei weltweiter Verstädterung

Auch bei der Klimafinanzierung werde die KfW weiter eine ganz zentrale Rolle spielen, sagte Kloppenburg mit Blick auf die Herausforderungen des Klimaabkommens von Paris. Bereits im vergangenen Jahr habe die KfW rund vier Milliarden Euro für Klima- und Umweltschutz bereitgestellt. Damit seien etwa 60 Prozent der gesamten Neuzusagen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro dem Bereich zuzuordnen. Mit den im Jahr 2015 im Auftrag des Bundes geförderten Projekten würden in den kommenden Jahren voraussichtlich rund 11,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr eingespart - so viel wie Luxemburg ausstößt. Hilfestellungen bei der weltweiten Verstädterung nannte Kloppenburg als weiteren Schwerpunkt des KfW-Engagements.

Insgesamt vergab die KfW im Jahr 2015 den Zahlen zufolge ihre historisch zweithöchste Summe für Finanzierungen und Zuschüsse an Entwicklungs- und Schwellenländer. Zusammen mit der Tochtergesellschaft DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft), die private Investitionen in diesen Ländern unterstützt, seien so im Auftrag der Bundesregierung 7,8 Milliarden Euro für Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa zugesagt worden. Höher sei die Zahl bislang nur 2014 gewesen, mit rund 8,8 Milliarden Euro.

Mit den Projekten und Programmen verschaffte die KfW im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Menschen Zugang zu Energie. 3,4 Millionen Kinder und Jugendliche seien über Bildungsvorhaben erreicht worden. Wasser-, Abwasser- und Abfallentsorgungsprojekte hätten die Lebensbedingungen von etwa elf Millionen Menschen verbessert. Mit Blick auf scharf kritisierte Kohlekraftwerksprojekte verwies Kloppenburg auf verschärfte Umwelt- und Sozialstandards. Dadurch gälten künftig strengere Vorgaben, Altverträge müssten aber erfüllt werden.