Prozess gegen Reker-Attentäter
Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Freitag der Prozess um das Attentat auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) begonnen.

Düsseldorf, Köln (epd) Der mutmaßliche Täter Frank S. ist wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, Reker bei einem Wahlkampftermin im Oktober in den Hals gestochen und fünf umstehende Menschen verletzt zu haben, einige von ihnen schwer (AZ.: OLG Düsseldorf, III - 6 StS 1/16). Die lebensgefährlich verletzte Politikerin gewann einen Tag später die Oberbürgermeisterwahl.

Niedrige Beweggründe

Frank S. wurde kurz nach dem Angriff festgenommen. Nach Auffassung der Bundesanwaltschaft handelte der 44-jährige Angeklagte aus niedrigen Beweggründen. Er habe Reker töten wollen, weil sie als damalige Kölner Sozialdezernentin mitverantwortlich gewesen sei für eine nach seiner Meinung verfehlte Ausländerpolitik in der Stadt. Zudem habe er verhindern wollen, dass die Politikerin zur Oberbürgermeisterin gewählt wird. Das Gericht hat elf Verhandlungstage bis zum 23. Juni terminiert.