Nach Brand in Flüchtlingsheim: Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Winsen am Montag einen Haftbefehl gegen den 17-jährigen mutmaßlichen Brandstifter beantragt.

Winsen, Luhe (epd) Damit solle erreicht werden, dass der junge Mann aus Afghanistan in Untersuchungshaft bleibt, sagte Oberstaatsanwältin Angelika Klee dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Brand in der umgenutzten Turnhalle hatte am Sonntag einen Sachschaden von geschätzten 500.000 Euro angerichtet.

Zu seinen Motiven befragt

Über den Antrag sollte das Amtsgericht Winsen am späten Nachmittag entscheiden, hieß es. Der mutmaßliche Täter werde vorher mit Hilfe eines Dolmetschers zu seinen Motiven befragt, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, Jan Krüger. "Bislang wissen wir noch nicht, was ihn zu der Tat gebracht haben könnte." Auch weitere beteiligte Personen und Augenzeugen würden von Ermittlungsbeamten befragt.

Ein Betreuer hatte nach Polizeiangaben den 17-Jährigen dabei erwischt, wie er in dem Schlafsaal Feuer gelegt hatte. Der Brandstifter habe den Betreuer dann daran gehindert, die Flammen zu löschen. Polizei und Feuerwehr waren mit über 200 Kräften im Einsatz und brachten 24 Bewohner ins Freie. Niemand wurde verletzt. Die Außenwände der Halle mussten aus Sicherheitsgründen mit einem Bagger abgebrochen werden.