Keiko Fujimori liegt bei Präsidentenwahl in Peru vorne
Bei der Präsidentenwahl in Peru liegt die konservative Favoritin Keiko Fujimori deutlich in Führung.

Lima (epd) Die Tochter des autoritären und inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori kommt laut Prognosen auf rund 39 Prozent. Die 40-Jährige verfehlte damit die nötige Mehrheit von 50 Prozent, zieht aber sicher in die Stichwahl am 5. Juni ein. Nach offiziellen Angaben der Wahlbehörde waren am Sonntagabend (Ortszeit) rund 40 Prozent der Stimmen ausgezählt, Fujimori kam dabei auf rund 39 Prozent.

Voraussichtlich Stichwahl

Der zweite Platz ist hart umkämpft. Der ehemalige Wirtschaftsminister Pedro Pablo Kuczynski liegt laut Prognosen von Ipsos mit rund 21,5 Prozent knapp vor der Linken Verónika Mendoza aus Cusco, die auf knapp 19 Prozent kommt. So wird es voraussichtlich zu einer Stichwahl zwischen Fujimori und Kuczynski kommen. Die offiziellen Ergebnisse werden am Montagmorgen (Ortszeit) erwartet. Der amtierende Präsident Ollanta Humala durfte laut Verfassung nicht noch einmal antreten.

Fujimori bedankte sich in einer ersten Stellungnahme bei ihren Wählern. Das Ergebnis zeige klar, dass Peru die Aussöhnung wolle, sagte sie laut lokalen Medienberichten. Ihr Vater regierte Peru von 1990 bis 2000 mit harter Hand. Wegen Menschenrechtsverbrechen und Korruption sitzt er seit 2009 in Haft.

Auch im Kongress spiegeln sich die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl wider. Fujimoris Partei Fuerza Popular wird laut ersten Prognosen stärkste politische Kraft und kann mit rund 60 der insgesamt 130 Sitze rechnen.

Unerlaubte Wahlgeschenke

Der Wahlkampf war von zahlreichen Anschuldigungen und Verstößen gegen das reformierte Wahlgesetz geprägt. Auch gegen Fujimori und Kuczynski war wegen unerlaubter Wahlgeschenke ermittelt worden. Überschattet wurde die Wahl zudem von einem Angriff auf eine Militärpatrouille, bei der am Samstag sieben Menschen getötet wurden. Das Militär macht eine Splittergruppe der maoistischen Guerilla "Leuchtender Pfad" für die Attacke verantwortlich.