Juncker und AU-Kommissionsvorsitzende Dlamini-Zuma fordern mehr Zusammenarbeit
Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise mahnen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und die Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Nkosazana Dlamini-Zuma, eine engere Kooperation zwischen Afrika und Europa an.

Berlin (epd) "Heute müssen wir mehr denn je zusammenarbeiten, um unsere Zukunft gestalten und die prägenden globalen Fragen unserer Zeit besser miteinander meistern zu können", schreiben die beiden Politiker in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe).

"Mobilität der Menschen managen"

Die derzeitige Migrationskrise, deren Wurzeln zum Teil in gewaltsamen Konflikten lägen, sei ein wichtiges Argument für eine engere Zusammenarbeit, heißt es in dem Beitrag. Europa sehe sich einem noch nie da gewesenen Zustrom von Flüchtlingen und Asylsuchenden gegenüber. In Afrika seien "Menschen in Bewegung", die von der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit und der Angst vor Konflikten und Armut geleitet würden. "Wir müssen auf diese Ängste und Hoffnungen eingehen. Wenn wir Integration sicherstellen wollen, müssen wir die Mobilität der Menschen managen", schreiben Juncker und Dlamini-Zuma.

Die beiden Kommissionen würden die Zusammenarbeit im Bereich Migration und Mobilität fortsetzen, kündigen die Politiker an: "Gemeinsam werden wir die Ursachen der irregulären Migration angehen, Mobilität und Arbeitsmigration unterstützen, die Kosten für Heimatüberweisungen von Migranten senken, den internationalen Schutz stärken, die Rückkehr erleichtern und den Menschenhandel bekämpfen."

Beide Politiker setzen sich für stabile Gesellschaften ein. "Wir wissen, dass eine nachhaltige Entwicklung nur in stabilen und sicheren Gesellschaften möglich ist und dass die Sicherheit bedroht ist, wenn es keinen gleichen Zugang zu den Vorteilen einer nachhaltigen Entwicklung gibt. Dies zeigt sich umso deutlicher in Zeiten, in denen terroristische Gruppierungen desillusionierte und meist arbeitslose junge Menschen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren versuchen", schreiben Juncker und Dlamini-Zuma.