Berlin (epd) Noch nie haben so wenige Jugendliche geraucht wie im vorigen Jahr. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Drogenaffinitätsstudie, die die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Mittwoch in Berlin vorgestellt haben. Nur noch 7,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen greifen zur Zigarette. Das ist der niedrigste Stand seit den ersten Vergleichsstudien der Bundeszentrale in den 70er Jahren. Unter den 18- bis 25-Jährigen liegt die Raucherquote bei rund 26 Prozent und ist ebenfalls seit Jahren rückläufig.
Cannabis am häufigsten konsumiert
Auch der regelmäßige Alkoholkonsum nimmt weiter ab. Im vorigen Jahr hat jeder zehnte Jugendliche und jeder dritte junge Erwachsene einmal in der Woche und damit regelmäßig Alkohol getrunken. Mortler und die Leiterin der Bundeszentrale, Heidrun Thaiss, warnten aber vor dem nach wie vor verbreiteten Rauschtrinken. Bei den Männern zwischen 18 und 25 sind es fast 45 Prozent, die sich mindestens einmal im Monat gezielt betrinken, bei den Frauen ist es jede Dritte.
Harte illegale Drogen spielen im Bundesdurchschnitt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nur eine geringe Rolle. Die mit großem Abstand am häufigsten konsumierte Droge ist Cannabis. Jeder dritte junge Erwachsene und jeder zehnte Jugendliche hat Erfahrungen mit dem Kiffen. Mortler wertete die Trends bei Alkohol und Tabak als Erfolg der Präventionskampagnen der vergangenen Jahre. "Rauchen gehört nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen", sagte sie.
Die Drogenaffinitätsstudien der Bundeszentrale werden seit 1973 in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Für die Untersuchung von 2015 wurden rund 7.000 Menschen zwischen 12 und 25 Jahren befragt. Die jüngste vorherige Umfrage erfolgte 2011.