"Handicap International": Weltweit immer mehr Explosivwaffen
Die Hilfsorganisation "Handicap International" beklagt eine deutliche Zunahme des Einsatzes verbotener Minen und Streubomben seit 2014.

München (epd) Obwohl beide Waffenarten durch internationales Recht verboten sind, seien insbesondere Streubomben in den vergangenen Jahren regelmäßig eingesetzt worden, erklärte die Organisation am Freitag in München anlässlich des bevorstehenden UN-Landminentags am 4. April. 80 Prozent der Opfer beider Waffenarten seien Zivilisten.

Streubomben-Monitor

Trotz einer 2010 in Kraft getretenen völkerrechtlichen Konvention über ein Verbot von Streubomben würden diese Waffen wieder hemmungslos eingesetzt. "Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass das internationale Recht eingehalten wird und diese Waffen nicht mehr weitergegeben und eingesetzt werden", erklärte Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von "Handicap International" Deutschland.

Streubomben seien noch nie so häufig eingesetzt worden wie im Berichtszeitraum des jüngsten Streubomben-Monitors von Juli 2014 bis Juli 2015, nämlich in Libyen, Syrien, Sudan, der Ukraine und im Jemen. Keiner dieser Staaten habe die Konvention bislang unterzeichnet.

Tag der Aufklärung

Der aktuelle Landminen-Monitor vom November 2015 zeige einen deutlichen Anstieg des Einsatzes von Minen und Sprengfallen seitens nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen. Davon seien zehn Länder besonders betroffen: Afghanistan, Kolumbien, Irak, Libyen, Myanmar, Pakistan, Syrien, Tunesien, die Ukraine und Jemen. Das sei die höchste Anzahl betroffener Länder seit 2006.

"Handicap International" forderte die internationale Gemeinschaft auf, Einsatz, Verkauf und Weitergabe von Minen und Streumunition mit Nachdruck zu verurteilen. Die UN haben den 4. April zum Internationalen Tag der Aufklärung über die Gefahr von Minen und Streubomben erklärt.