Frankfurt a.M. (epd) Der Karfreitag ist damit zugleich die Antwort des Christentums auf das Böse in der Welt. Das Christentum wurde so zur Religion des Kreuzes und das Kreuz Symbol für Mitgefühl und die Erlösung vom Tod.
Zeichen des Heils
Der Begriff Karfreitag leitet sich vom althochdeutschen Wort "Kara" für Klage und Trauer ab. In den meisten Kirchengemeinden schweigen die Glocken zu den Gottesdiensten. Manchmal ist der Altar schwarz verhängt und die Orgel bleibt stumm. In den meisten Bundesländern sind öffentliche Veranstaltungen, Märkte und gewerbliche Ausstellungen verboten.
Die Kreuzigung war die grausamste Hinrichtungsart der damaligen Zeit. Theologen warnen daher davor, die "harten Fakten" von Kreuz und Auferstehung als Ursprung des christlichen Glaubens zu verharmlosen. Zwar steht der Karfreitag ganz im Zeichen der Trauer. Für Christen ist das Kreuz aber auch ein Zeichen des Heils. Jesus Christus habe mit seinem Sühneopfer "unsern Leib und unsere Seele von der ewigen Verdammnis" erlöst, erklärt zum Beispiel der protestantische Heidelberger Katechismus von 1563. Der Karfreitag dürfe aber nicht von Ostern und der Auferstehung getrennt werden, betonen Theologen. Das Kreuz stehe auch dafür, dass Gott das Leid und den Tod überwunden habe.
Alle christlichen Konfessionen sind sich heute einig: Im Leben und Sterben Jesu ist "Gott selbst zur Welt gekommen". Das Kreuz symbolisiert damit auch die Zuwendung Gottes zu den Ärmsten und Schwächsten. Gott selbst habe in Gestalt des unschuldig gekreuzigten Jesus Christus Schmerzen, Leid und Tod erfahren.