Nach Kontakten zu Rechtsextremisten: AfD löst Saar-Landesverband auf
Die AfD löst ihren Saar-Landesverband auf. Hintergrund sind Verbindungen der beiden Landesvorsitzenden zu Rechtsextremisten.

Berlin, Saarbrücken (epd) Die AfD hat ihren saarländischen Landesverband aufgelöst. Grund für die Entscheidung des Bundesvorstandes seien "schwerwiegende Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei", teilte AfD-Sprecher Christian Lüth am Donnerstag in Berlin mit. Hintergrund sind Verbindungen der beiden saarländischen Landesvorsitzenden zu Rechtsextremisten, die das Nachrichtenmagazin "Stern" aufgedeckt hatte.

Das Magazin hatte unter anderem E-Mails und WhatsApp-Nachrichten veröffentlicht, die Kontakte zwischen dem saarländischen AfD-Landesvorsitzenden Josef Dörr und seinem Stellvertreter Lutz Hecker und der Rechtsextremistin Ulrike Reinhardt aus Kaiserslautern belegen. Zudem haben die AfD-Politiker dem Bericht zufolge bei der NPD-nahen Freien Bürger Union um Mitglieder geworben.

AfD: Sache umfassend untersucht

Nach den "Stern"-Veröffentlichungen hatten Dörr und Hecker auf Aufforderung des AfD-Bundesvorstands ihre Ämter zunächst ruhen lassen. Sie hatten aber angekündigt, im Falle einer Amtsenthebung durch die Partei erneut zu kandidieren.

Die AfD teilte am Donnerstag mit, die Partei habe in den vergangenen Monaten unter Federführung des Bundesvorstandsmitglieds Dirk Driesang die Sache umfassend untersucht. Nach den Veröffentlichungen sehe man aber "keine andere Möglichkeit als die Auflösung des Landesverbandes Saarland", hieß es. "Der Bundesvorstand wird damit seiner Verantwortung gerecht, politische Tendenzen, die dem Selbstverständnis der AfD widersprechen, zuverlässig zu verhindern", erklärte Pressesprecher Lüth.