Suu Kyi wird Außenministerin von Myanmar
Sie ist die Galionsfigur der Demokratiebewegung: Im neuen Kabinett von Myanmar übernimmt Aung San Suu Kyi vier Ministerien.

Rangun (epd) Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wird im neuen Kabinett von Myanmar vier der 18 Ministerien leiten, darunter das Außenministerium. Das gab die künftige Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) am Mittwoch in Rangun bekannt. Demnach wird die Galionsfigur der Demokratiebewegung in der ehemaligen Militärdiktatur zudem das Bildungsministerium, das Ministerium für Energie und Elektrifizierung sowie das Ministerium des Präsidialamts führen.

Parlament muss Minister bestätigen

Drei Ministerien bleiben verfassungsgemäß in der Hand des Militärs, das Myanmar jahrzehntelang diktatorisch regierte. Die vorgeschlagenen Minister, die noch vom Parlament in einer Wahl bestätigt werden sollen, sind bis auf Suu Kyi alle männlich und älter als 60.

Suu Kyi kann nicht Präsidentin werden, weil die Verfassung dies Personen mit ausländischen Familienmitgliedern verbietet. Die Klausel in der 2008 vom Militär erstellten Verfassung ist eigens auf Suu Kyi zugeschnitten, weil ihr verstorbener Mann Brite war und auch die beiden Söhne diese Nationalität haben. Ihre Partei, die NLD, gewann bei der Parlamentswahl im vergangenen November mehr als 80 Prozent der verfügbaren Sitze im Parlament.