Stärkstes Rentenplus seit 23 Jahren
Bezüge im Osten steigen um knapp sechs Prozent
Die Altersbezüge steigen zum 1. Juli so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr. Zu verdanken haben die Rentner das vor allem der guten Lohnentwicklung. Die Beiträge zur Rentenversicherung sollen nicht steigen.

Berlin (epd) Die 21 Millionen Rentner in Deutschland können sich über ein deutliches Rentenplus freuen. Zum 1. Juli steigen die Bezüge im Westen um 4,25 Prozent, im Osten um 5,95 Prozent, wie Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) am Montag in Berlin sagte. Das "erfreuliche Ergebnis" sei auf die gute Lage am Arbeitsmarkt, das Wirtschaftswachstum und die steigenden Löhne zurückzuführen, sagte Nahles. Es ist der stärkste Rentenanstieg seit 23 Jahren.

Beiträge zur Rentenversicherung stabil

Die gesetzlichen Altersbezüge steigen damit noch stärker als erwartet. Der im vergangenen Herbst veröffentliche Rentenbericht der Bundesregierung hatte ein Plus von bis zu fünf Prozent vorausgesagt. Nahles betonte, die umlagefinanzierte Rente bewähre sich. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sei das eine gute Nachricht. Die Erhöhung hat nach ihren Worten keine Auswirkung auf den Beitragssatz zur Rentenversicherung. Der bleibe in den kommenden Jahren stabil bei 18,7 Prozent, versprach Nahles.

Mit dem deutlichen Rentenplus steigt der Rentenwert im Osten den Angaben zufolge von 27,05 auf 28,66 Euro und damit auf 94,1 Prozent des Westwerts. Derzeit liegt er bei 92,6 Prozent. Der Rentenwert im Westen steigt von 29,21 auf 30,45 Euro. Das für die Erhöhung herangezogene Lohnplus betrug demnach knapp 3,8 Prozent im Westen und 5,5 Prozent im Osten.

In der Koalition hatte es zuletzt Streit um das Ziel einer Angleichung der Ostrenten an das Westniveau bis 2020 gegeben. Nahles hatte erklärt, an diesem Ziel festzuhalten.