Düsseldorf (epd) "Die Würde des Menschen darf nicht verletzt werden, auch nicht im Internet", erklärte Rekowski am Freitag in einer Videobotschaft. Online äußerten sich Menschen oft enthemmter und auch abschätzig über andere. Hetze und Schmähungen nähmen zu. "Schnell wird dabei die Grenze von Meinungsäußerung zur Hassrede überschritten", schreibt der Theologe in seinem Präsesblog.
Ungeprüft geteilt
Allzu oft würden auf Facebook oder in anderen Netwerken und sozialen Medien Gerüchte etwa über Flüchtlinge ebenso schamlos wie ungeprüft geliked und geteilt, beklagte der leitenden Theologe der zweitgrößten evangelischen Landeskirche. Er erinnerte an das achte Gebot "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten". Dieses Gebot diene dem friedlichen Zusammenleben und sei "alles andere als altmodisch", betonte Rekowski.
Rekowski hat sich nach eigenen Angaben gemeinsam mit der westfälischen Präses Annette Kurschus und dem lippischen Landessuperintendenten Dietmar Arends dem Appell der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) für Meinungsfreiheit und gegen Hetze im Internet angeschlossen. Den im November gestarteten Aufruf #nohatespeech unterstützen zahlreiche Prominente aus Politik, Gesellschaft und Kirche, unter anderem auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und die fünf katholischen Bischöfe in NRW.