Sender gründen Europäische Digitalradio-Allianz
Öffentlich-rechtliche und private europäische Radioveranstalter haben sich zur Europäischen Digitalradio-Allianz zusammengeschlossen.

Paris, Leipzig (epd) Der Verbund wurde in Paris gegründet, wie die ARD am Dienstag in Leipzig mitteilte. Die europaweite Allianz wolle den Ausbau des Digitalradio-Standards DABplus über Landesgrenzen hinweg fördern, hieß es. Zur Präsidentin wurde die BBC-Radiochefin Helen Broaden gewählt.

Europa gefordert

"Unsere Mitglieder setzen ein klares Zeichen, um den digitalen Radiostandard DABplus zum Hauptverbreitungsweg für ihre Programme zu machen", sagte Broaden. Bei der Einführung von Digitalradio sei zu lange nur auf die nationale Ebene gesetzt worden. "Jetzt, wo DABplus zum Radio der Zukunft wird, ist Europa gefordert", unterstrich sie. Die Allianz verstehe sich als Partner für Gerätehersteller, Politik und Medienregulierung. Die Industrie solle künftig nur noch Hybridgeräte anbieten, die sowohl UKW als auch DABplus empfangen können, forderte Broaden.

130 Millionen Hörer

Nach ARD-Angaben gehören zu der neuen Allianz über 300 Radiostationen in mehr als einem Dutzend Ländern, die zusammen rund 130 Millionen Hörer erreichen. In Deutschland gehört neben ARD und Deutschlandradio auch Die neue Welle-Radiogruppe aus Baden-Württemberg zu dem Zusammenschluss.

Die Radio-Verbreitung über DABplus gilt insgesamt als deutlich kostengünstiger als die Ausstrahlung via UKW, die in Deutschland langfristig eingestellt werden soll. Es gibt aber noch kein konkretes Abschaltdatum.