Kalkutta plant Feier in Stadion
Rom (epd) Papst Franziskus ordnete die Heiligsprechung 19 Jahre nach dem Tod der Nonne Vatikanangaben zufolge am Dienstag in Rom an. Eine Sprecherin der "Missionarinnen der Nächstenliebe" sagte der "Hindustan Times" in Indien, sie seien "sehr aufgeregt und glücklich." Der von Mutter Teresa gegründete Orden und andere christliche Organisationen planten nun eine große Messe für den 2. Oktober im Netaji-Stadion in Kalkutta.
Heilung als Wunder
Die indischen Bischöfe hatten darum gebeten, die Heiligsprechung der Friedensnobelpreisträgerin in Kalkutta vorzunehmen. Zum Ort der Feier, zu der Zehntausende Pilger erwartet werden, machte der Vatikan keine Angaben. In Rom wurde jedoch erwartet, dass Franziskus die Heiligsprechung von Mutter Teresa, die noch innerhalb des Jahres der Barmherzigkeit stattfindet, auf dem römischen Petersplatz vornehmen wird.
Neben der Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe will Papst Franziskus im Juni und Oktober vier weitere Selige heiligsprechen, darunter die schwedische Konvertitin Maria Elisabeth Hesselblad (1870-1957).
Bereits im Dezember 2015 hatte Franziskus eine Heilung als Wunder anerkannt, die die Friedensnobelpreisträgerin bewirkt haben soll. Damit war die nötige Voraussetzung für eine Heiligsprechung geschaffen. Zur Seligsprechung der aus dem heutigen Mazedonien stammenden Nonne albanischer Herkunft im Jahr 2003 waren mehrere Hunderttausend Gläubige nach Rom gekommen. Der damalige Papst Johannes Paul II. hatte das Seligsprechungsverfahren für die Ordensschwester auf sechs Jahre verkürzt. In der Regel ziehen sich die Prozesse der Selig- und Heiligsprechungen über Jahrzehnte hin.
Mangelnde Hygiene
Mutter Teresa genoss in der Öffentlichkeit hohe Wertschätzung für ihre Arbeit mit den Armen in Indien. Die Ordensfrau hatte 1952 ein Hospiz für kranke und sterbende Menschen neben dem Kali-Tempel in Kalkutta eröffnet und damit den Grundstein für ihr Hilfswerk "Missionaries of Charity" gelegt. Wegen mangelnder Transparenz im Umgang mit dem großen Spendenaufkommen sowie den Hygieneverhältnissen in ihren Einrichtungen stand sie aber auch in der Kritik. Die am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje geborene Ordensgründerin starb am 5. September 1997 an einem Herzleiden.