Deutsche unter Terroropfern in Elfenbeinküste
22 Menschen starben bei dem Anschlag am Sonntag im afrikanischen Urlaubsort Grand Bassam. Unter den Toten ist auch die Leiterin des Goethe-Instituts in Abidjan.

Yamoussoukro, Frankfurt a.M. (epd) Unter den Opfern des Terroranschlags an der Elfenbeinküste ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch eine Deutsche. Dabei handelt es sich um die Leiterin des Goethe-Instituts in der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan, Henrike Grohs, wie ein Mitarbeiter des Instituts dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. "Wir stehen alle unter Schock und sind sehr traurig." Sie sei regelmäßig an dem Strand im Urlaubsort Grand Bassam gewesen, an dem Attentäter am Sonntag drei Hotels angriffen.

Bei dem Anschlag wurden insgesamt 22 Menschen getötet, zwei davon Polizisten. Auch sechs der Attentäter kamen ums Leben. Zu dem Anschlag bekannte sich die islamistische Terrororganisation Al-Kaida im islamischen Maghreb. Der Badeort ist bei Ausländern sehr beliebt.

Regierung warnte seit Monaten

Der ivorische Präsident Alassane Ouattara, der noch am Sonntag an den Ort des Anschlags gereist war, lobte die Bevölkerung für ihren Mut. Dank ihrer Mithilfe sei es den Spezialeinheiten schnell gelungen, die Täter auszuschalten, sagte er vor Journalisten. Ouattaras Regierung hatte seit Monaten vor möglichen Terroranschlägen gewarnt und die Sicherheitsvorkehrungen vor allem im Norden des Landes erhöht. Dass die Terroristen im äußersten Süden zuschlugen, gilt als Hinweis darauf, dass auch Ivorer an den Anschlägen beteiligt sein könnten.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte, sein tief empfundenes Mitgefühl gelte den Angehörigen und Freunden aller Opfer des Anschlags. Den Verletzten wünschte er rasche Genesung. Der Außenminister sagte, die Anschläge in der Elfenbeinküste und in Ankara am Wochenende zeigten erneut, "dass der Kampf gegen den Terror eine gemeinsame Aufgabe der internationalen Gemeinschaft ist".

Nach mehreren Jahren Bürgerkrieg gilt die Elfenbeinküste als politisch stabil. Sicherheitskräfte haben aber nicht alle Teile des Landes unter ihrer Kontrolle. Im Norden grenzt die Elfenbeinküste an Mali, wo Al-Kaida im islamischen Maghreb und ihr nahestehende Gruppen bereits mehrere Anschläge verübt haben. Im November vergangenen Jahres waren beim Anschlag auf ein Luxushotel in der Hauptstadt Bamako 21 Menschen getötet worden.