Großeinsatz der Polizei gegen Schleuserbande
Die Polizei hat bei einem Großeinsatz gegen eine internationale Schleuserbande zwei Männer festgenommen.

Magdeburg (epd) In fünf Bundesländern hätten am Mittwoch insgesamt 175 Beamte der Landes- und der Bundespolizei Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt am Donnerstag in Magdeburg mit. Es seien ein 51 Jahre alter Deutscher mit indischer Herkunft und ein 36 Jahre alter bulgarischer Staatsangehöriger wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern vorläufig festgenommen worden.

Intensive Ermittlungen vorausgegangen

Gegen elf weitere Personen indischer und bulgarischer Staatsangehörigkeit seien Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthaltes eingeleitet worden. Fünf "Durchsuchungsobjekte" befanden sich in Sachsen-Anhalt, vier in Hessen sowie jeweils ein Gebäude in Berlin, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Mit dem Einsatz sein "ein empfindlicher Schlag gegen die organisierte Schleusungskriminalität" gelungen, hieß es.

Bei dem Einsatz wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt. Darunter waren laut LKA Dokumente zu Eheschließungen, Flugbuchungs- und Überweisungsbelege, Smartphones, Datenträger, Bargeld in unterschiedlichen Währungen sowie eine große Anzahl von Eheringen.

Den Durchsuchungen waren mehrmonatige, intensive Ermittlungen der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Schleusung des LKA und der Bundespolizeidirektion Pirna in Sachsen vorausgegangen. Das Ermittlungsverfahren gegen bislang acht Beschuldigte ist bei der Staatsanwaltschaft Stendal anhängig.

Sie stammen aus Indien, Bulgarien und Deutschland und stehen im Verdacht des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern in mindestens 24 Fällen. Sie sollen dazu Scheinehen zwischen indischen und überwiegend bulgarischen Staatsangehörigen organisiert haben, wofür sie jeweils bis zu 20.000 Euro erhielten.