Düsseldorf (epd) Bei ihrer Flucht hätten Frauen und Mädchen ein hohes Risiko, vergewaltigt zu werden, sagte Caliskan am Dienstagabend in Düsseldorf. Nicht selten würden sie zu sexuellen Handlungen gezwungen und bei einer Weigerung an der weiteren Flucht gehindert. Die Täter seien sowohl Schlepper als auch Sicherheitspersonal, Polizisten und andere Flüchtlinge.
Gefährliche Flucht
Weibliche Flüchtlinge berichteten zudem von Gefangennahmen und Massenvergewaltigungen etwa in Nigeria und Libyen, sagte Caliskan in einem Vortrag zum Thema "Frauen - Flucht - Freiheit". Doch auch die Flucht durch die Türkei, Griechenland und die Balkanstaaten sei für Mädchen und Frauen gefährlich. Für Deutschland forderte Caliskan eine getrennte Unterbringung von Frauen und Männern in Flüchtlingsunterkünften. Unbedingt nötig seien auch nach Geschlechtern getrennte Sanitärbereiche.
"Völlig unverständlich" nannte die Amnesty-Generalsekretärin die Aussetzung des Familiennachzugs für einige Flüchtlingsgruppen. Das werde dazu führen, dass sich verstärkt Frauen und Kinder auf gefährliche Fluchtwege aufmachten, um zu ihren Ehemännern und Vätern zu kommen.