Axel Springer steigert dank Digitalgeschäft Umsatz und Ergebnis
Das Internetgeschäft spült dem Medienkonzern Axel Springer kräftig Geld in die Kasse. Rund zwei Drittel seiner Einnahmen erwirtschaftet das Unternehmen inzwischen mit digitalen Aktivitäten.

Berlin (epd)Der Medienkonzern Axel Springer hat seinen Umsatz und sein operatives Ergebnis im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2015 um 8,5 Prozent auf 3,29 Milliarden Euro, wie der Verlag am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das Vorsteuerergebnis (Ebitda) wuchs um 10,2 Prozent auf 559 Millionen Euro. Wichtigster Wachstumstreiber war laut Springer das Internetgeschäft.

Die digitalen Aktivitäten trugen im Berichtsjahr 62 Prozent zu den Gesamterlösen und 70 Prozent zum Konzern-Ebitda bei, wie es weiter hieß. Ihr Anteil an den Gesamtwerbeerlösen lag bei 80 Prozent. Fast die Hälfte des Konzernumsatzes wurde in internationalen Märkten erzielt.

15 Investments in den USA

Ein Fokus im vergangenen Jahr sei die stärkere Erschließung englischsprachiger Märkte gewesen, vor allem in den USA, sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Mathias Döpfner. "Wir haben jetzt insgesamt in den USA 15 Investments." Die meisten davon seien sehr klein, also "Minderheitsinvestments", sagte Döpfner. Sollten sich die Unternehmen positiv entwickeln, seien größere Schritte geplant - wie etwa bereits beim Wirtschaftsnachrichtenportal "Business Insider", das Springer im vergangenen Jahr komplett übernahm.

Ein weiteres wichtiges Anliegen sei das Projekt "Upday" in Zusammenarbeit mit dem Smartphone-Hersteller Samsung, das der Konzern im vergangenen Jahr anging und nun weiter vorantreiben will, wie Döpfner sagte. Der News-Service exklusiv für Nutzer von Samsung-Handys werde zunächst in Deutschland, Frankreich, England und Polen angeboten. Die Nachrichten würden mit einem Algorithmus auf die Bedürfnisse des Lesers abgestimmt, sagte Döpfner. Neben der maschinengesteuerten Angebotsform stelle auch eine Redaktion Nachrichten zusammen.

Weiter in digitale Geschäftsmodelle investieren

In Deutschland verzeichnete Springer nach eigenen Angaben einen Zuwachs von digitalen Abonnements von 26 Prozent im Vergleich zu 2014. Bei "Bild" seien 310.000 Abonnenten erreicht worden, bei der "Welt" 74.000, sagte Döpfner. Aufgrund des Zuwachses zahlender Digitalabonnenten habe man sich dazu entschlossen, bei der "Welt" auf ein sogenanntes Freemium-Modell umzustellen in der Hoffnung, so weitere Abonnenten zu gewinnen.

Mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres habe Springer seine wirtschaftlichen Ziele erreicht und seine Position als einer der international führenden digitalen Verlage ausgebaut, erklärte der Konzern. Im laufenden Jahr werde man weiter in digitale Geschäftsmodelle investieren. Der Vorstand rechne für 2016 mit einem weiteren Anstieg von Umsatz und Ergebnis.