Konflikttraining für SWR-Reporter
Wegen der wachsenden Zahl von Anfeindungen gegen seine Reporter und Kamerateams hat der Südwestrundfunk (SWR) spezielle Schulungen zum Verhalten in Konfliktsituationen gestartet.

Mainz (epd)Den Journalisten werde dabei vermittelt, wie sie sich in aufgeladenen Situationen richtig verhalten und "Fallstricke vermeiden", berichtete die Landessenderdirektorin Simone Schelberg am Freitag bei einer Sitzung des Landesrundfunkrats in Mainz. Bei der Berichterstattung über Flüchtlingsthemen und Demonstrationen würden Mitarbeiter des Senders zunehmend bedroht oder sogar persönlich angegriffen.

Demonstration gegen "Lügenpresse"

"Unsere Reporter erleben immer wieder schlimme Situationen", sagte Schelberg. Beispielsweise würden Live-Schalten massiv gestört. Bei Dreharbeiten zu Protesten gegen das Flüchtlingslager am Stegskopf im Westerwald sei ein Kameramann attackiert, seine Kamera erheblich beschädigt worden. Vorwürfe, einseitig über die Flüchtlingssituation zu berichten, weist der Sender von sich.

Am Samstagnachmittag will eine rechtsgerichtete Gruppe erstmals in direkter Nähe zum Mainzer SWR-Funkhaus gegen die "Lügenpresse" demonstrieren. Ein von Parteien, Gewerkschaften und Verbänden getragenes Gegenbündnis plant zeitgleich ebenfalls eine Kundgebung für Pressefreiheit und unabhängige Berichterstattung.