Brüssel (epd)Das Treffen der sogenannten Koalition der Willigen vor dem EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel ist nach dem Anschlag in der Türkei abgesagt worden. Das teilte ein Sprecher der österreichischen Ständigen Vertretung in Brüssel, die das Treffen ausrichten sollte, unter Verweis auf das Bundeskanzleramt in Wien mit. Teilnehmen wollten an dem Treffen neben dem österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann und dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmed Davutoglu auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der französische Staatspräsident François Hollande, die Vertreter acht weiterer EU-Länder sowie die Präsidenten der EU-Kommission und des Europaparlaments, Jean-Claude Juncker und Martin Schulz (SPD). Dem Vernehmen nach sollte es auch um die freiwillige Aufnahme von Flüchtlingskontingenten aus der Türkei gehen.

Flüchtlingspolitik auf der Agenda

Der EU-Gipfel beginnt am späten Nachmittag in Brüssel. Neben den von Großbritannien verlangten Reformen steht die Flüchtlingspolitik ganz oben auf der Agenda. Dort soll die Aufnahme von Flüchtlingskontingenten nach den Worten Merkels aber kein Thema sein, nachdem die EU bisher nicht einmal die Umverteilung von bereits angekommenen Flüchtlingen umgesetzt hat.

Bei dem Bombenanschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara waren am Mittwoch laut Medienberichten mindestens 28 Menschen getötet worden. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.