Von "Ärzte ohne Grenzen" unterstützte Klinik in Syrien bombardiert
Eine von "Ärzte ohne Grenzen" finanzierte Klinik im Norden von Syrien ist bei einem Raketenangriff zerstört worden.

Berlin (epd)Die Gesundheitseinrichtung in Maarat al-Numan in der Provinz Idlib wurde am Montagmorgen nach Angaben von Beschäftigten bei zwei Angriffen innerhalb weniger Minuten viermal getroffen, wie die Organisation mitteilte. Mindestens acht Mitarbeiter würden vermisst.

Immer wieder Ziel von Anschlägen

"Dies scheint ein gezielter Angriff auf eine Gesundheitseinrichtung gewesen zu sein, und wir verurteilen dies auf das Schärfste", sagte der Syrien-Landeskoordinator der Organisation, Massimiliano Rebaudengo. Es ist die 15. von "Ärzte ohne Grenzen" unterstützte Klinik in Syrien, die in diesem Jahr getroffen wurde.

In dem Konfliktgebiet in der Region Idlib blieben nun etwa 40.00 Menschen ohne medizinische Versorgung, betonte Rebaudengo. "Ärzte ohne Grenzen" unterstützte die Klinik mit 30 Betten seit September 2015 und stellte unter anderem medizinische Hilfsmittel zur Verfügung. 54 Personen arbeiteten in der Einrichtung, die zwei Operationssäle, eine Ambulanz und eine Notaufnahme hatte.

Einrichtungen von "Ärzte ohne Grenzen" oder von der Organisation unterstützte Kliniken sind immer wieder Ziel von Anschlägen. Zuletzt wurde am 5. Februar im Süden Syriens ein Krankenhaus getroffen. Dabei wurden drei Menschen getötet und sechs verletzt.

Auch in anderen Konfliktgebieten sind Kliniken immer wieder Ziel von Anschlägen. So wurde Anfang Dezember eine von "Ärzte ohne Grenzen" unterstützte Einrichtung im Jemen angegriffen, wobei neun Menschen verletzt wurden. Im Oktober wurden mindestens 22 Menschen, darunter zwölf Mitarbeiter, bei einem Anschlag auf eine "Ärzte ohne Grenzen"-Klinik im afghanischen Kundus getötet. Mehr 30 Menschen wurden verletzt.