Genf (epd)Die Zahl von durchschnittlich 2.000 Flüchtlingen pro Tag in den ersten Wochen des laufenden Jahres übersteige die durchschnittliche Zahl der Angekommen pro Tag im Vorjahreszeitraum um fast das Zehnfache, teilte die Internationale Organisation für Migration am Dienstag in Genf mit.
Aus Syrien kommen die meisten Menschen
Mehr als 76.000 Männer, Frauen und Kinder hätten seit Anfang Januar 2016 die Küsten Europas erreicht. Im gesamten Januar 2015 seien gut 5.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet, teilte die IOM mit.
Mehr als 70.000 Flüchtlinge seien seit Jahresbeginn in Griechenland an Land gegangen, knapp 6.000 in Italien. Das Konfliktland Syrien ist das größte Herkunftsland.
Mindestens 409 Bootsflüchtlinge hätten in den ersten Wochen 2016 bei der Überfahrt ihr Leben verloren, hieß es. Die meisten von ihnen seien beim Kentern ihrer kaum seetauglichen Boote ertrunken.
Unterdessen teilte der Weltkirchenrat mit, dass die ersten von 1.000 Flüchtlingen auf sicherem Weg mit kirchlicher Hilfe nach Italien gekommen seien. Die Menschen stammten aus dem Libanon, Marokko und Äthiopien und seien auf dem Luftweg eingetroffen.
Die protestantischen Kirchen Italiens unterstützten die Männer, Frauen und Kinder mit dem Projekt "Humanitäre Korridore". Dabei würden Unterkünfte, Integrations- und Sprachkurse angeboten.