Diese Woche neu im Kino
Vier interessante neue Filme im Kino - ausgewählt von der Redaktion von epd Film.

Frankfurt a.M. (epd)Dirty Grandpa

Als die Frau von Dick (Robert De Niro) stirbt, überredet er seinen spießigen Enkel Jason (Zac Efron), mit ihm nach Florida zu fahren. Dort möchte der offensive Lustgreis während des Spring Break noch einmal Sex, Drugs & Rock'n'Roll erleben. Efron und De Niro begeben sich in einen Marathon aus Tabubrüchen und ergießen sich in einer Zotenkanonade aus Genitalhumor. Obwohl die Komödie dem vielversprechenden Motto einer verkehrten Welt folgt, in dem der vulgäre Opa dem verklemmten Enkel das wilde Leben nahe bringt, bleibt der Witz meist auf der Strecke. Anstatt seinem Anarcho-Humor freien Lauf zu lassen, zieht der Film sich immer wieder in formelhafte Sentimentalitäten zurück.

Regie: Regie: Dan Mazer. Buch: John M. Phillips. Mit: Robert De Niro, Zac Efron, Aubrey Plaza, Zoey Deutch, Julianne Hough, Jason Mantzoukas, Adam Pally, Dermot Mulroney. Länge: 102 Min. FSK: ab 12 Jahren.

Ungezähmt

Anhand von vier jungen Männern, die 14 Wildpferde über einen Zeitraum von fünf Monaten von Mexiko nach Kanada treiben, veranschaulicht Regisseur Phillip Baribeau in seinem Dokuwestern die Situation der Wildpferde in Amerika. Die sind zwar geschützt, doch ihr stetiges Wachstum bringt das ökologische Gleichgewicht ins Wanken. Kämpfe gegen die Natur und Spannungen in der Gruppe gehören ebenso zum Alltag der Cowboys wie die Auseinandersetzung mit störrischen Grundstücksbesitzern. Mit romantischen Zeitlupen der Reitenden forciert der Film eine utopisch-nostalgische Atmosphäre.

Regie: Phillip Baribeau. Buch: Ben Masters. Mit: Jonny Fitzsimons, Thomas Glover, Ben Thamer. Länge: 105 Min. FSK: ab 0 Jahren.

Nichts passiert

Devid Striesow mimt in dieser rabenschwarzen Groteske den perfekten Konsensmann. Als harmoniesüchtiger Thomas trifft er im Skiurlaub mit Gattin, Tochter und deren Freundin eine fatale Nicht-Entscheidung nach der nächsten. Als rückgratloser Weg-Lächler manövriert er sich und seine Familie um des lieben Friedens willen in eine Katastrophe. Regisseur Micha Lewinsky zieht die Daumenschrauben konsequent an und macht den Druck spürbar, der in einer globalisierten, spätkapitalistischen Welt, in der Anpassungsfähigkeit und Wegsehen zu einer Überlebensstrategie geworden sind, auf das Individuum einwirkt.

Regie und Buch: Micha Lewinsky. Mit: Devid Striesow, Maren Eggert, Max Hubacher, Annina Walt, Lotte Becker. Länge: 92 Min. FSK: ab 12 Jahren.

Sisters

Amy Poehler und Tina Fey gelten nicht erst seit ihrer legendären Golden Globe-Moderation als das weibliche Dreamteam der amerikanischen Comedy. In "Sisters" verkörpern sie die beiden titelgebenden Schwestern Maura (Poehler) und Kate (Fey), deren Elternhaus verkauft werden soll. Um den Abschied gebührend zu feiern, wühlen sie sich durch Kindheits- und Jugenderinnerungen und feiern schließlich eine rauschende Abschiedsparty, die sämtliche Klischees überzogener Feierexzesse abhakt. Immerhin hat Drehbuchautorin und "Saturday Night Live"-Veteranin Paula Pell den beiden Hauptdarstellerinnen ihre Rollen auf den Leib geschrieben. Fey und Poehler haben sichtlich Spaß an der absurden Situationskomik, reichen aber nicht an ihr übliches Niveau heran.

Regie: Jason Moore. Buch: Paula Pell. Mit: Amy Poehler, Tina Fey, Maya Rudolph, Ike Barinholtz, James Bolin, Dianne Wiest, John Cena. Länge: 118 Min. FSK: ab 12 Jahren.