Mehrere sexuelle Übergriffe im Straßenkarneval
Zum Auftakt des Straßenkarnevals sind in Nordrhein-Westfalen mehrere sexuelle Übergriffe angezeigt worden.

Köln, Düsseldorf (epd)In Köln waren es nach Angaben der Polizei bis Freitagmorgen 18 Sexualdelikte von sexuellen Beleidigungen bis hin zur Vergewaltigung. Im westfälischen Schloß Holte-Stukenbrock im Kreis Gütersloh wurde nach Polizeiangaben eine Frau vergewaltigt. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen war mit deutlich mehr Kräften im Einsatz als in den Vorjahren.

Mehr Beamte im Dienst

Allein in Köln waren am Donnerstag über 2.000 Polizisten im Einsatz, doppelt so viele wie sonst. Köln steht nach den massenhaften sexuellen Übergriffen auf Frauen und Diebstählen in der Silvesternacht besonders im Blickpunkt. "Die Taktik der niedrigen Einschreitschwelle ging auf", bilanzierte die Kölner Polizei am Freitag. Bis Freitagmorgen nahmen die Beamten 224 Anzeigen auf, davon 18 wegen sexueller Übergriffe. Außerdem wurden 23 Taschendiebstähle, 143 Körperverletzungen und sechs Raubstraftaten angezeigt.

In Düsseldorf wurden die Jecken ebenfalls mit mehr Beamten als gewöhnlich gesichert. Eine starke Präsenz von Polizisten und Ordnungskräften soll bis Aschermittwoch dafür sorgen, dass Gewalt gegenüber Frauen, Diebstähle und Prügeleien bereits im Keim erstickt werden. Ebenso wie in Köln wurde ein Security Point installiert, an dem Gewaltopfer schnell Anzeige erstatten können.

In den Zügen in Nordrhein-Westfalen ging es zu Karneval nach Einschätzung der Bundespolizei im Vergleich zu den Vorjahren eher friedlich zu. Landesweit waren bis zu 1.000 Bundespolizisten in Bahnhöfen und Zügen eingesetzt. Sie nahmen insgesamt rund 100 Strafanzeigen auf, vor allem wegen Diebstahls, Körperverletzung, Beleidigung oder Schwarzfahrens.

In Schloß Holte-Stukenbrock zeigte eine 24-Jährige eine Vergewaltigung an, wie die Polizei Gütersloh am Freitag mitteilte. Die Polizei nahm noch am Abend einen Tatverdächtigen, einen Asylbewerber aus Nigeria, fest. Die Ermittlungen dauern an. In Zügen und am Hauptbahnhof in Köln seien drei Straftaten "unter der Rubrik 'Bützchen und Begrapschen'" angezeigt worden, hieß es. Dabei wurden Frauen gegen ihren Willen geküsst oder an der Brust berührt.