New York, Frankfurt a.M. (epd)Dies erklärte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in New York zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar. Obwohl in einigen Ländern Fortschritte zu verzeichnen seien, werde die absolute Zahl der beschnittenen Frauen bei anhaltendem Trend signifikant steigen.
"Massive Menschenrechtsverletzungen"
Demnach wird der grausame Eingriff in 30 Ländern vorgenommen. Die meisten beschnittenen Frauen lebten in Ägypten, Äthiopien und Indonesien. Unicef spricht jedoch von einem globalen Problem, das sich wegen des Bevölkerungswachstums in Zukunft noch verschlimmern dürfte.
Die "Stiftung Weltbevölkerung" geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 mehr als 15 Millionen weiteren Mädchen der Eingriff droht. Die Genitalverstümmelung sei eine "massive Menschenrechtsverletzung", erklärte die Organisation. Laut Unicef waren 44 Millionen Mädchen bei dem Eingriff 14 Jahre oder jünger. In den meisten Ländern würde die Mehrheit der Mädchen vor dem Ende ihres fünften Lebensjahrs beschnitten.
Bei dem Eingriff werden die äußeren Genitalien teilweise oder ganz entfernt. Er wird oft unter unhygienischen Bedingungen mit Gegenständen wir Rasierklingen, Messern oder Scherben vorgenommen. Die Frauen und Mädchen leiden häufig lebenslang unter den Folgen - etwa durch Infektionen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt. Viele Mädchen sterben daran.
Am weitesten verbreitet ist die Praxis in Afrika, einigen Ländern des Nahen Osten und Indonesien. Sie soll der Tradition zufolge Schönheit, Keuschheit und die Heiratschancen der Mädchen und Frauen steigern. Der soziale Status und die Ehre der Familie hängen in einigen Kulturen von der Beschneidung der weiblichen Mitglieder ab.