São Paulo (epd)Die Gesundheitsminister der zwölf Länder Südamerikas sowie aus Mexiko und Costa Rica vereinbarten am Mittwoch (Ortszeit) in Montevideo Aufklärungskampagnen und Aktionen zur Bekämpfung der Stechmücke, die den Erreger überträgt. "Uns beunruhigt am meisten die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus ausbreitet", sagte die Direktorin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), Carissa Etienne.
Besserer Schutz
Auch die Gesundheitsminister Zentralamerikas beschlossen einen Aktionsplan, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Erklärtes Ziel ist vor allem ein besserer Schutz schwangerer Frauen. Eine Infektion in der Schwangerschaft gilt als mögliche Ursache für Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) beim Ungeborenen.
Brasiliens Gesundheitsminister Marcelo Castro sagte, "kategorisch und zweifellos bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und Mikrozephalie bei Babys. "Die Beweise dafür sind vielfältig und nicht anzweifelbar." Er hatte zuvor eine Kooperation mit der US-Gesundheitsbehörde CDC bekanntgegeben, um gemeinsam die Entwicklung eines Impfstoffes voranzubringen. Experten gehen jedoch von mehreren Jahren aus, bis eine wirksame Schutzimpfung eingesetzt werden könnte.
Kindern und Familien helfen
Präsidentin Dilma Rousseff rief die Bevölkerung in einer Fernsehansprache zu engagierter Mithilfe bei der Bekämpfung der Zika-Epidemie auf. "Die Unterstützung und der gute Wille aller" seien nötig, um die Brutstätten der Mücken zu beseitigen, erklärte Rousseff laut einem Bericht der Zeitung "O Globo". Für Samstag kommender Woche kündigte sie einen Aktionstag zur Mückenbekämpfung an, für den 220.000 Angehörige der Streitkräfte herangezogen würden.
Rousseff wandte sich auch an Mütter, deren Kinder in den vergangenen Monaten mit Schädelfehlbildungen und schweren Entwicklungsstörungen zur Welt kamen. "Wir werden absolut alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu schützen", sagte die Präsidentin. Es werde alles unternommen, um den Kindern und ihren Familien zu helfen.
Weltweit wurden aus 26 Ländern Zika-Infektionen gemeldet. Am härtesten ist Brasilien betroffen. Seit Oktober wurden dort bereits rund 4.800 Babys mit zu kleinem Schädel geboren.