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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller.
Vor Geberkonferenz: Entwicklungsminister warnt vor Eskalation
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert schnelle und wirksame internationale Hilfe für das Bürgerkriegsland Syrien und die gesamte Region.

Essen (epd)Von der Syrien-Geberkonferenz an diesem Donnerstag in London müsse "ein starkes Signal" ausgehen, sagte Müller den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). "Die krisengeschüttelte Region braucht dringend wirtschaftliche Impulse über ein umfassendes Wirtschafts- und Investitionsförderprogramm."

Riesiger Bedarf

Die Lage sei äußerst angespannt, vor allem im Nordirak, in Jordanien und im Libanon, warnte der Entwicklungsminister: "Die anhaltend hohen Flüchtlingsströme sind nicht mehr verkraftbar, die Region droht zu kollabieren und das mit allen Konsequenzen auch für uns." Daher müssten Zukunfts- und Bleibeperspektiven für die Menschen geschaffen werden.

Müller kündigte an, Deutschland werde "ein schnell wirksames Bündnis für Arbeit schmieden" und mit 200 Millionen Euro starten. Andere Staaten seien eingeladen, sich finanziell zu beteiligen. Der Bedarf sei riesig: "Es fehlt an Gesundheitsstationen, Unterkünften, Schulen", sagte der Minister. Wenn sich die Flüchtlinge im Rahmen eines solchen Programms am Aufbau der Region beteiligten, hätten sie eine Aufgabe, ein Auskommen und könnten ihre Familie ernähren.

Zu der Syrien-Geberkonferenz wollten auf Einladung Deutschlands, Großbritanniens, Norwegens, Kuwaits und der Vereinten Nationen mehr als 70 Regierungsvertreter zusammenkommen. Die UN kalkulieren für dieses Jahr mit einem Bedarf von 7,7 Milliarden Dollar (7 Milliarden Euro). Für Notfallpläne in den Nachbarländern Syriens wird mit zusätzlichen 1,2 Milliarden Dollar gerechnet.