Assad-Delegation stellt Genfer Syrien-Gespräche in Frage
Am Freitag vergangener Woche begannen die Syrien-Friedensgespräche in Genf. Das Assad-Regime hat nun den weiteren Verlauf der Gespräche in Frage gestellt.

Genf (epd)Es sei völlig unklar, mit wem er über was verhandeln solle, erklärte der Chef der Delegation von Machthaber Baschar al-Assad, Baschar Dschaafari, am Dienstag. Seine Delegation verbringe die Zeit mit nutzlosem Warten. Dschaafari forderte von dem Oppositionsbündnis HNC, den Terroranschlag von Damaskus am Sonntag mit mehr als 60 Toten zu verurteilen. Der UN-Sicherheitsrat habe die Attacke der Terrormiliz "Islamischer Staat" verurteilt, nun müsse auch der Widerstand die Tat anprangern, verlangte Dschaafari.

Dschaafari war am Vormittag zu Gesprächen mit dem Syrien-Sondergesandten der UN, Staffan de Mistura, zusammengetroffen. Diplomaten erklärten, bei dem Treffen habe es keine Fortschritte gegeben.

Zu indirekten Gesprächen bewegen

Das Assad-Regime wirft dem Oppositionsbündnis HNC vor, mit Terroristen zusammenzuarbeiten. Zudem lehnt das Regime bestimmte Mitglieder der Oppositions-Delegation als Gesprächspartner ab.

Die UN wollen das Assad-Regime und die Opposition zu indirekten Gesprächen über eine politische Lösung für den fast fünf Jahre dauernden Bürgerkrieg bewegen. Die Oppositionellen verlangen allerdings, dass die Assad-Truppen vor Beginn von Verhandlungen den Beschuss ziviler Ziele und die Belagerung von Orten beenden.

Zudem soll das Assad-Regime Zugang für humanitäre Helfer zu allen Bedürftigen garantieren und politische Gefangene freilassen. Die Genfer Gespräche begannen am Freitag vergangener Woche mit einem Treffen zwischen de Mistura und der Assad-Delegation. In dem Konflikt sind etwa 260.000 Menschen ums Leben gekommen; Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.