Genf (epd)Koordinierte weltweite Anstrengungen seien nötig, um eine weitere Ausbreitung des tückischen Virus zu verhindern, sagte die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Montagabend in Genf.
Riskant für Schwangere
Die Staaten müssten sich auf Entwicklung und Produktion eines Impfstoffs gegen das Virus konzentrieren. Es bestehe der starke Verdacht, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Erreger und den Verformungen bei Neugeborenen sowie neurologischen Schädigungen bestehe. Die Lage sei alarmierend.
Das Zika-Virus breitet sich derzeit vor allem in Nord-, Mittel- und Südamerika aus. Betroffen sind auch Länder in Afrika, Asien und im westpazifischen Raum. Wissenschaftler entdeckten das Virus erstmals 1947 in einer Forschungsstation in Uganda bei Rhesus-Affen.
Die WHO äußerte die Befürchtung, dass sich aufgrund des Wetterphänomens El Niño die Aedes-Aegypti-Stechmücken stark vermehren, die das Virus übertragen. Die Infektion, die zu grippeähnlichen Symptomen führt, ist vor allem für Schwangere riskant. Allein in Brasilien registrierten die Behörden von Oktober bis Januar mehr als 3.800 Fälle von Schädelverformungen bei Neugeborenen.
Im größten Land Südamerikas werden inzwischen 220.000 Soldaten für den Kampf gegen das Zika-Virus aufgeboten. Sie sollen von Haus zu Haus gehen und die Bewohner aufklären, wie sie sich gegen die Stechmücken schützen und deren Brutstätten trocken legen können.