Nach Handgranaten-Anschlag: Polizei bildet Soko mit 75 Beamten
Nach dem Anschlagsversuch mit einer Handgranate auf eine Flüchtlingsunterkunft in Villingen-Schwenningen hat die Polizei eine Sonderkommission eingerichtet.

Villingen-Schwenningen (epd)In der "Soko Container" ermittelten 75 Beamte, um die Hintergründe der Tat aufzuklären, sagte Dietmar Schönherr, Leiter der Kriminaldirektion Rottweil, am Freitag in Villingen.

Einige unkonkrete Hinweis

Soko-Chef Rolf Straub äußerte sich zurückhaltend zum Stand der Ermittlungen. Es werde geprüft, ob es sich um eine fremdenfeindliche Tat handele. Aber auch andere Möglichkeiten würden in Betracht gezogen. Befragungen in der Nachbarschaft hätten einige Hinweise erbracht, aber sie seien zu unkonkret, "um auf bestimmte Personen zuzugehen".

Am frühen Freitagmorgen hatten Unbekannte eine Handgranate auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen geworfen. Die Granate war nach Angaben der Polizei mit Sprengstoff gefüllt, aber nicht explodiert. Entschärfer des Landeskriminalamtes sprengten die Handgranate. Es wurde niemand verletzt.

Kriegswaffe

Geschleudert wurde die Handgranate in Richtung eines Containers für das Wachpersonal. Den Angaben zufolge befanden sich zur Tatzeit drei Wachleute in dem Container. Insgesamt seien in der Nacht 14 Security-Mitarbeiter im Einsatz gewesen.

Der Freiburger Regierungsvizepräsident Klemens Ficht erklärte, bei der Handgranate habe es sich um eine Kriegswaffe gehandelt. Dass diese auf eine Einrichtung für Kriegsflüchtlinge geworfen worden sei, sei besonders zu verurteilen.