epd-bild / Benjamin Dürr
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag.
Prozess gegen Ex-Präsident der Elfenbeinküste in Den Haag eröffnet
Der Prozess gegen den früheren Präsidenten der Elfenbeinküste Laurent Gbagbo hat begonnen. Er muss sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten, darunter Mord, Vergewaltigung und Verfolgung.

Den Haag (epd)Der 70-Jährige wird für die Gewalt mitverantwortlich gemacht, die das westafrikanische Land nach den Wahlen von 2010 erschütterte. Damals kamen mindestens 3.000 Menschen ums Leben. Es ist das erste Mal, dass sich ein früherer Staatschef in einem Prozess dem Strafgerichtshof stellen muss.

Die Anklage wirft Gbagbo vor, gemeinsam mit dem ebenfalls angeklagten Anführer einer Jugendorganisation, Charles Blé Goudé, zu seinem Machterhalt die Gewalt in Kauf genommen zu haben. Gbagbo hatte die Wahlen 2010 verloren, weigerte sich aber, den Präsidentenpalast zu verlassen. Der international anerkannte Wahlsieger und heutige Präsident Alassane Ouattara regierte daraufhin von einem Hotel aus. Über mehrere Wochen kam es zu Kämpfen zwischen den beiden Lagern.