Berlin (epd)Ein 24-jähriger Syrer sei in der Nacht zum Mittwoch gestorben, nachdem er lange Zeit vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) gewartet habe, erklärte "Moabit hilft" am Mittwochvormittag in den sozialen Netzwerken. Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales konnte den Tod des Mannes vorerst nicht bestätigen. Derzeit liefen Prüfungen, hieß es.
Dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte eine Sprecherin der Initiative "Moabit hilft", dass der Syrer am Dienstagabend in einem Rettungswagen einen Herzstillstand erlitten habe. Im Krankenhaus sei er dann an den Folgen gestorben. Demnach soll ein Helfer der Flüchtlingsinitiative den Syrer am Dienstag zunächst wegen seiner Erkrankung aus der Warteschlage am Lageso gezogen und zu sich nach Hause gebracht haben. Nachdem der Flüchtling wegen hohen Fiebers nicht mehr ansprechbar gewesen sein soll, habe der Helfer den Rettungswagen gerufen.
Bundesweit in den Schlagzeilen
In der Mitteilung der Initiative "Moabit hilft" hieß es wörtlich: "Du hast soviel überlebt. Du hast das Lageso nicht überlebt. Du bekamst Fieber, Schüttelfrost, Herzstillstand. Du bist letzte Nacht verstorben. Wir weinen." Das für die Flüchtlingsregistrierung und deren Versorgung zuständige Lageso war in den vergangenen Monaten bundesweit in die Schlagzeilen geraten.
Wie "Spiegel Online" am Mittwoch berichtete, soll der verstorbene Syrer seit Wochen immer wieder vorstellig geworden sein, um Krankenscheine und andere Leistungen abzuholen. "Er war vom Warten in der Kälte ausgelaugt, hatte erst eine Erkältung, die dann zu einem grippalen Infekt wurde, der nicht behandelt wurde. Am Ende hat er sich auch mit Fieber am Lageso anstellen müssen", sagte Diana Henniges von der Initiative "Moabit hilft" dem Online-Portal. Der Flüchtling habe zudem nichts zu essen gehabt, weil er kein Geld erhalten habe.