Gewalt überschattet Besuch des UN-Sicherheitsrats in Burundi
Der Besuch des UN-Sicherheitsrats im krisengeschüttelten Burundi ist von Gewalt überschattet worden.

Genf, Bujumbura (epd)Kurz nach Ankunft der Delegation am Donnerstag waren Augenzeugen zufolge in Teilen der Hauptstadt Bujumbura Schusswechsel zu hören. Unbestätigten Berichten zufolge soll mindestens ein Menschen getötet worden sein. Verlässliche Informationen sind kaum verfügbar, weil die Regierung des umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza unabhängige Medien weitgehend ausgeschaltet hat. Die Delegation des Sicherheitsrats sollte am Freitag mit Nkurunziza zusammentreffen.

Regierung lehnt Plan ab

Erklärtes Ziel ist es, einen Dialog zwischen Regierung und Opposition in Gang zu bekommen. Regierungsnahe Demonstranten warnten die Mitglieder des Sicherheitsrats, sich nicht in interne Angelegenheiten des Landes einzumischen. Die Kommissionspräsidentin der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, erklärte, sie hoffe, der Sicherheitsrat könne Nkurunziza von der Stationierung einer afrikanischen Friedenstruppe in dem Land überzeugen. Die Regierung lehnt den Plan der Afrikanischen Union bislang entschieden ab.

Präsident Nkurunziza wurde im Juli für eine dritte Amtszeit gewählt. Internationale Beobachter halten die Wahl aber für ungültig. Die UN werfen Burundis Sicherheitskräften willkürliche Hinrichtungen, Folter, Vergewaltigungen und ein gezieltes Vorgehen gegen die Tutsi-Minderheit im Land vor. Menschenrechtsexperten haben den Fund mehrerer Massengräber bestätigt. Hunderttausende Burundier sind wegen der eskalierenden Krise auf der Flucht.