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Flüchtlinge in Karsruhe.
Fast 21.000 Menschen wurden 2015 abgeschoben
Fast 21.000 Ausländer sind im vergangenen Jahr aus Deutschland abgeschoben worden.

Berlin (epd)Das sind nahezu doppelt so viele wie im Jahr zuvor, wie aus einer am Mittwoch bekanntgewordenen Statistik des Bundesinnenministeriums hervorgeht. Aus den 16 Bundesländern sowie unter der Verantwortung der Bundespolizei wurden demnach insgesamt 20.888 Ausländer abgeschoben. 2014 gab es 10.884 Abschiebungen.

Unbekannte Zahl fortgezogen

Wie zunächst die in Dresden erscheinende "Sächsische Zeitung" (Mittwochsausgabe) berichtete, sind weit mehr Menschen, die zum Verlassen Deutschlands aufgefordert wurden, freiwillig ausgereist. Das Bundesinnenministerium erfasste in der Statistik, die auch dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, fast 37.220 freiwillige Ausreisen. Fast 90 Prozent davon kamen aus Albanien, dem Kosovo, Serbien und anderen Ländern des westlichen Balkans.

Zudem sei eine unbekannte Zahl ausreisepflichtiger Ausländer fortgezogen, ohne sich förmlich abzumelden. Diese Zahl ist nach Angaben des Innenministeriums "nicht valide erfassbar".

Die meisten Abschiebungen nahm nach Angaben des Bundesinnenministeriums Nordrhein-Westfalen vor (4.395), gefolgt von Bayern (4.195), Hessen (2.651) und Baden-Württemberg (2.431).