Erstmals Feinstaubalarm ausgerufen
Von leeren Straßen nicht die Spur: Obwohl am Montag in Stuttgart der erste Feinstaubalarm Deutschlands ausgerufen wurde und Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen sollten, staute sich der Verkehr zunächst wie gehabt.

Stuttgart (epd)Auf einigen Autobahnen und wichtigen Bundesstraßen in Richtung Stuttgart gab es am Morgen Behinderungen auf mehreren Kilometern Länge. Stadt und Polizei wiesen darauf hin, dass diese Staus oft durch liegengebliebene Fahrzeuge verursacht wurden. Deswegen und wegen des Schnees sei die Verkehrslage nur schwer mit anderen Tagen zu vergleichen. "Es wird keine verlässlichen Zahlen geben. Wir zählen die Autos nicht", sagte eine Stadtsprecherin.

Bußgelder drohen nicht

Der Alarm gilt mindestens bis zur Nacht zum Freitag. Die Landeshauptstadt, die als Feinstaubhochburg gilt, setzt dabei vorerst auf Freiwilligkeit. Die Autofahrer sind zwar aufgefordert, Fahrgemeinschaften zu bilden oder Busse und Bahnen zu benutzen, doch Bußgelder drohen noch nicht. Unterstützend gibt es jedoch Angebote für Busse, Bahnen und Elektroautos.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) kündigte an: Wenn die Stadt bis Ende 2017 mit den freiwilligen Maßnahmen keinen Erfolg habe, "dann wird es zu verbindlichen Maßnahmen wie etwa Fahrverboten kommen müssen". Neben Autofahrern sind auch Besitzer sogenannter Komfortkamine zur freiwilligen Mithilfe aufgefordert: Sie sollen ihre Öfen während des Alarms auslassen. Mit Sanktionen müssen auch sie erst ab 2017 rechnen.