Mehr Interesse am kleinen Waffenschein
Nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht steigt in Köln, Düsseldorf und Frankfurt am Main die Zahl der Anträge für kleine Waffenscheine.

Frankfurt a.M. (epd)In Köln gingen seit den Attacken 304 Anträge ein, wie das Polizeipräsidium mitteilte. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 408 kleine Waffenscheine ausgestellt.

Die Düsseldorfer Polizei verzeichne zwischen acht und zehn Anträgen pro Tag, sagte Pressesprecher André Hartwich dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag. Im vergangenen Jahr habe es insgesamt 1.500 Anträge gegeben. Er gehe davon aus, dass das Interesse in den nächsten Wochen wieder sinkt, erklärte der Pressesprecher.

Kein Waffenschein für Pfefferspray

Der Sprecher des Frankfurter Ordnungsamts, Ralph Rohr, sagte am Donnerstag: "Wir nehmen seit Beginn des Jahres täglich etwa 13 Anträge entgegen." Im vergangenen Jahr habe es pro Tag ein bis zwei Anträge gegeben. In Offenbach sei die Zahl der Anträge indes nicht gestiegen, teilte der Leiter des dortigen Ordnungsamtes, Peter Weigand, mit.

Der kleine Waffenschein wird den Angaben zufolge für das Führen von Schreckschuss-, Reiz- und Signalwaffen benötigt. Reizstoffsprühgeräte, die amtlich zugelassen und über eine begrenzte Reichweite und Sprühdauer verfügen, sowie Pfefferspray fielen nicht unter das Waffengesetz, erklärte die Kölner Polizei.

Vor dem Kölner Hauptbahnhof hatten nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen in der Silvesternacht mehrere hundert, meist alkoholisierte Männer Frauen drangsaliert, sexuell bedrängt und bestohlen. Unter den Verdächtigen sind zahlreiche Ausländer. Auch in anderen deutschen Städten gab es Strafanzeigen mit ähnlichem Hintergrund.