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Renate Künast.
Künast gibt ironische Ratschläge für Hasskommentare
«Hauen Sie einen raus»: Auf ihrer Facebook-Seite hat die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast eine ironische Anleitung für Hasskommentare veröffentlicht.

Frankfurt a.M. (epd)Menschen, die beleidigende Postings verfassen, schreibt sie: "Sie wollen mir hier einen Hass-Kommentar schreiben? Kein Problem mit meinem neuen Hass-Tool." Sie gibt zu fünf Aspekten Hinweise, "die Ihnen das Schreiben und mir das Lesen erleichtern". Bis zum Donnerstagvormittag drückten mehr als 450 Nutzer auf "gefällt mir", mehr als 100 kommentierten die Hinweise.

Die meisten Hass-Kommentare enthielten keine Anrede, schreibt Künast. Sie rät: "Tun Sie sich keinen Zwang an." Manche Verfasser verwendeten "den immer wieder neuen Witz und nennen mich 'Frau Knast'. Alles ist möglich." Beim Inhalt des Kommentars gehe es dann darum, kreativ zu sein: "Hauen Sie einen raus." Die Grünen-Politikerin zählt Formulierungen auf, die "fast noch niemand" geschrieben habe, darunter "Und das von meinen Steuergeldern!", "Sie sollten sich schämen!!!!!!!", "Dumm wie Brot!" und "Volksverräterin!". Eine Möglichkeit sei auch, ältere Kommentare auf der Seite anzuschauen, schreibt Künast: "Kopieren Sie es einfach. Hauptsache, es geht Ihnen danach besser."

Außerdem sollten die Kommentatoren nicht an Ausrufezeichen sparen und den ganzen Text ruhig in Großbuchstaben schreiben. Unter dem Stichwort "Konsequenzen" erklärt Künast, die Verfasser brauchten die großen Worte nicht scheuen: Sie stelle zwar regelmäßig Strafanzeigen wegen Beleidigung und Volksverhetzung, "die Ermittlungsbehörden verfolgen Ihre Taten aber nur vereinzelt und stellen die Verfahren rasch ein."