Die Evangelikale Kirchenallianz (EAK) erklärte in der kenianischen Tageszeitung "Daily Nation" vom Dienstag, drei Millionen Unterschriften gegen das entsprechende Gesetz sammeln zu wollen. Sollte es dennoch verabschiedet werden, werde man die Gläubigen dazu aufrufen, bei den Wahlen 2017 gegen die Regierung zu stimmen, sagte der EAK-Vorsitzende Mark Kariuki.
Die Regierung will mit der Verschärfung der Registrierungspflicht nach eigenen Angaben Gläubige vor Betrügern schützen. Immer wieder gibt es Fälle, bei denen Mitglieder kleinster Kirchen ihre Vermögen verlieren oder Betrugsmodellen aufsitzen. Die anglikanische Kirche, eine der größten Kirchen in Kenia, begrüßte hingegen den Vorstoß. Der anglikanische Bischof Beneah Salah sagte der Zeitung "The Standard", das Gesetz werde helfen, die Kommerzialisierung des Glaubens zu beenden. Muslimische Gemeinschaften, die ihrerseits eine Diskriminierung befürchten, stehen dem Gesetz eher ablehnend gegenüber.
Das neue Gesetz sieht eine Neuregistrierung aller Glaubensgemeinschaften vor. Prediger müssen eine theologische Ausbildung nachweisen, die Kirchen ihre Glaubensgrundsätze schriftlich darstellen und von einer staatlichen Stelle überprüfen lassen.
Eine Registrierung kenianischer Nichtregierungsgruppen nach ähnlichem Muster hatte in der Vergangenheit Kritik ausgelöst, nachdem Initiativen beklagt hatten, wegen ihrer Regierungskritik ausgegrenzt worden zu sein. So waren muslimische Menschenrechtsgruppen unter dem Vorwurf, Terroristen nahezustehen, nicht anerkannt worden.