Schwesig fordert Härte gegen die Täter von Köln
Nach den Übergriffen an Silvester in Köln fordert Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig Härte gegen die Täter. Eine Debatte darüber, wie Frauen solchen Gefahrensituationen ausweichen können, hält sie für falsch.

Berlin (epd)"Wer Straftaten gegenüber Frauen begeht, der hat auch sein Gastrecht verwirkt", sagte Manuela Schwesig (SPD) am Mittwoch in Berlin. Zugleich betonte sie, die Vorfälle dürften nicht dazu führen, alle Flüchtlinge über einen Kamm zu scheren.

Die SPD-Politikerin warnte vor einer Debatte darüber, wie Frauen solchen Gefahrensituationen ausweichen können. Nicht die Frauen, sondern "Männer, die so etwas machen, müssen ihr Verhalten verändern", sagte sie. "Die Zeiten, wo wir Frauen uns nicht frei bewegen dürfen, sind vorbei." Schwesig forderte von Einheimischen wie Zuwanderern gleichermaßen, sich an die Werte und Regeln in Deutschland zu halten: "Zu unseren Werten gehört der Respekt vor Frauen."

Drei Tatverdächtige ermittelt

In der Silvesternacht hatten sich nach Polizeiangaben zeitweise mehr als tausend überwiegend alkoholisierte Männer am Hauptbahnhof aufgehalten. Aus der Menschenmenge heraus wurden offenbar zahlreiche Frauen umringt, bedrängt und teils massiv sexuell belästigt und bestohlen. Bei den Gruppen auf dem Bahnhofsvorplatz soll es sich überwiegend um junge Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren gehandelt haben, die laut Polizei aus dem "nordafrikanisch-arabischen Raum" stammen.

Inzwischen liegen mehr als 100 Anzeigen bei der Kölner Polizei vor. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums wurden drei Tatverdächtige ermittelt.