Frankfurt a.M. (epd)Der Tag erinnert an Jesus in der Krippe, also nach christlichem Glauben an das Erscheinen Gottes in der Welt. Daher wird der Tag auch Epiphanias genannt - vom griechischen Wort "epiphaneia" für "Erscheinung" abgeleitet.
Der Tag, der in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sowie in Österreich gesetzlicher Feiertag ist, hat seinen Ursprung im Matthäus-Evangelium (2,1-12). Dort ist von Weisen oder Sterndeutern aus dem Morgenland die Rede, die zur Krippe kamen, um Jesus anzubeten. Dass es sich um drei Könige gehandelt haben soll, wurde in der Überlieferung aus der Zahl und der Kostbarkeit der Geschenke - Gold, Weihrauch und Myrrhe - abgeleitet.
König für diesen Tag
Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar erhielten die drei "Könige" wohl um das 8. Jahrhundert herum. Später wurde Balthasar eine schwarze Hautfarbe zugesprochen.
Bei der katholischen Sternsinger-Aktion zu Beginn jedes Jahres ziehen Hunderttausende Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Projekte in den armen Ländern der Erde. In Frankreich ist die Tradition des Dreikönigskuchens verbreitet, in den eine Bohne oder Porzellanfigur eingebacken wird. Wer sie in seinem Kuchenstück findet, wird mit einer Pappkrone gekrönt und ist der König für diesen Tag.
Im frühen Christentum erinnerten die Gläubigen am 6. Januar zudem an die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer: "Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe", heißt es etwa im Evangelium nach Matthäus. Das wurde zum Vorbild der Taufe als dem grundlegenden Sakrament (Heilszeichen) der Christenheit. Das ursprüngliche Geburts- und Tauffest Jesu wurde erst im frühen Mittelalter zum Gedenktag für die "Heiligen Drei Könige", die das Jesuskind anbeten.
Weihnachtsfest feiern
Viele orthodoxe Christen feiern zudem in der Nacht zum Donnerstag das Weihnachtsfest. Die russisch-orthodoxe Kirche begehen Weihnachten nach dem julianischen Kalender und damit 13 Tage nach den katholischen und protestantischen Christen. Auch die serbischen, georgischen und ukrainischen Orthodoxen sowie einige weitere Kirchen, die nicht der gregorianischen Kalenderreform gefolgt sind, feiern die Geburt Christi in der Nacht zum 7. Januar.