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Flüchtlinge an der griechischen Grenze.
Steinmeier sieht Reisefreiheit in Gefahr
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sorgt sich um die Freizügigkeit in Europa.

Frankfurt a.M. (epd)Angesichts der Wiedereinführung von Grenzkontrollen durch Dänemark sagte Steinmeier, er hoffe auf den Erhalt der Reisefreiheit, sehe sie aber sehr wohl in Gefahr. Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), äußerte sich ebenfalls besorgt. Er erwarte aber keinen Rückstau von reisenden Flüchtlingen in Norddeutschland.

Europäische Lösung finden

Steinmeier sagte der "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe): "Ich bin überzeugt, dass wir die vielleicht größten Errungenschaften Europas, Freizügigkeit und Reisefreiheit, mitsamt dem Schengen-Regime erhalten können. Wir müssen in Europa an einem Strang ziehen, europäische Lösungen für die Flüchtlingsströme finden und unsere europäischen Außengrenzen wirksam schützen."

Wegen des Flüchtlingsandrangs hatte Dänemark wieder Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland eingeführt. Dabei soll es sich um eine vorübergehende Maßnahme handeln, wie Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen erklärte. Hintergrund ist nach Darstellung der dänischen Regierung, dass aufgrund der ebenfalls von Schweden aufgenommenen Passkontrollen zu viele Flüchtlinge im Land stranden könnten.

Sellering sagte dem Radiosender NDR Info am Dienstag: "Europa zeichnet sich durch seine Freizügigkeit aus." Er habe Verständnis für den Wunsch, dass Länder, die sich aufnahmewillig gezeigt hätten, nun die Flüchtlingsbewegung in geordnetere Bahnen lenken möchten. Es sei aber notwendig, diese Ordnung insgesamt in der Europäischen Union (EU) herzustellen.