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Der Film "Sture Böcke" kommt in die Kinos.
Diese Woche neu im Kino
Vier interessante neue Filme im Kino - ausgewählt von der Redaktion von epd Film.

Frankfurt a.M. (epd)

Joy - alles außer gewöhnlich

Das Biopic zeichnet ein heldenhaftes Bild der Erfinderin des gemeinen Wischmobs, die sich aus der Trostlosigkeit der amerikanischen Unterschicht heraus als Selfmade-Frau behaupten kann. Mit pragmatischem Erfindungsreichtum entwickelt sie das Konzept für das Alltagsgerät, kurbelt dessen Produktion an und beweist sich schließlich als Marketingtalent, wenn sie im Teleshopping-Kanal mit ihrer unkonventionellen Art Frauen des ganzen Landes für Produkte der profansten Art begeistern kann. Die Erfolgsgeschichte und Milieustudie glänzt mit dem Schauspielerensemble um Jennifer Lawrence.

Regie, Buch: David O. Russell. Mit: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Robert De Niro, Isabella Rossellini, Édgar Ramírez. Länge: 107 Min. FSK: ab 6 Jahre.

Sture Böcke

In der Einöde im Norden Islands leben zwei in die Jahre gekommene Brüder. Durch die Vergangenheit zerworfen, teilen sie nur die Liebe zu ihrer Schafzucht und kommunizieren allenfalls in kurzen Briefen. Diese Existenzgrundlage gerät ins Wanken, als die Tiere aufgrund einer ansteckenden Krankheit notgeschlachtet werden müssen. Was den Bruderzwist zunächst zu vertiefen scheint, stellt sich als Katalysator für eine vorsichtige Annäherung heraus. Mit getragenem Rhythmus und lakonischem Humor beleuchtet das Drama Land, Leute und Lebensgewohnheiten des rustikalen Settings, in dem die Zeit stillzustehen scheint.

Regie, Buch: Grímur Hákonarson. Mit: Sigurður Sigurjónsson, Theodór Júlíusson, Charlotte Bøving. Länge: 93 Min. FSK: ab 6 Jahre.

Jane got a gun

Wie es schon eine Reihe an anderen Produktionen der letzten Jahre vorgemacht hat, gibt sich auch "Jane got a gun" als klassischer B-Western. Regisseur O Connor inszeniert geradlinig die Geschichte einer Frau, die sich in der dramatisch-kargen Landschaft New Mexikos gegen eine Bande wehren muss. Nach einigen Rückschlägen und Besetzungsquerelen, mit denen die Produktion zu kämpfen hatte, überzeugen Natalie Portman, Ewan McGregor und Joel Edgerton als durch die Vergangenheit schicksalhaft verbundene Hauptfiguren.

Regie: Gavin O Connor. Buch: Brian Duffield, Anthony Tambakis, Joel Edgerton. Mit: Natalie Portman, Ewan McGregor, Rodrigo Santoro. Länge: 98 Min. FSK: ab 12 Jahre.

Remember

70 Jahre nach der Befreiung von Ausschwitz macht sich der Überlebende und in die USA ausgewanderte Zev (Christopher Plummer) auf die Suche nach dem Naziverbrecher, der seine Familie auf dem Gewissen haben soll. Mit dem Ziel, diesen zu erschießen, stiehlt er sich aus dem Altersheim davon und beginnt eine Reise ins Ungewisse, auf der er gegen sein schwindendes Gedächtnis ankämpfen muss. Auch wenn man dem Psychothriller eine gewisse Trivialisierung des Holocaust und der Demenz zum Antrieb der Handlung vorwerfen kann, inszeniert er dennoch geschickt Fragen der Identität und der Verdrängung.

Regie: Atom Egoyan. Buch: Benjamin August. Mit: Christopher Plummer, Martin Landau, Bruno Ganz. Länge: 95 Min. FSK: ab 12 Jahre.