Frankfurt a.M. (epd)So haben "normale" Jahre 365 Tage mit jeweils 24 Stunden. Doch die Erde braucht 365,24 Tage für einen Umlauf um die Sonne. Diese 0,24 zusätzlichen Tage summieren sich in vier Jahren fast zu einem ganzen Tag. Schaltjahre haben daher 366 Tage.
Neujahr im März
Weil vier mal 0,24 Tage nicht exakt einen ganzen Tag ergeben, gibt es an Jahrhundertwenden Ausnahmen von der Vier-Jahres-Automatik. Die Regel besagt: Alle Jahre, die sich durch vier teilen lassen, sind Schaltjahre. Ausgenommen davon sind Jahreszahlen auf glatte Hunderter - es sei denn, sie lassen sich durch 400 teilen. So war 1900 kein Schaltjahr, 2000 dagegen war eines. 2400 wird wieder eines sein, 2100, 2200 und 2300 aber nicht. Die dann immer noch bleibenden minimalen Abweichungen der Kalenderzeit vom Sonnenjahr - also vom Umlauf der Erde um die Sonne - werden durch das gelegentliche Einfügen von Schaltsekunden ausgeglichen.
Der heute in Wirtschaft, Verkehr und Wissenschaft international gültige Kalender geht auf die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. (1572-1585) zurück. Dessen Gelehrte und Hofastronomen hatten 1582 den bis dahin geltenden Julianischen Kalender weiterentwickelt, der von Julius Caesar 46 v. Chr. angeordnet worden war. Caesar wiederum hatte die Ideen für seinen Kalender aus Ägypten mitgebracht: Am Nil gab es bereits einen Sonnenkalender mit zwölf Monaten und diversen Schalttagen.
Wieso aber ist ausgerechnet der 29. Februar der Schalttag? Denkbar wäre schließlich auch ein 32. Dezember zum Jahreswechsel. Doch im antiken Rom endete das Jahr im Februar - Neujahr war am 1. März. Davon zeugen noch die heutigen Monatsnamen September bis Dezember, die vom März aus gezählt der siebte bis zehnte Monat waren.