Hannover, München (epd)Die vergangenen zwölf Monate seien "ungeheuer intensiv" gewesen, erklärte Heinrich Bedford-Strohm am Mittwoch in München: "2015 wird in die Geschichte unseres Landes eingehen als das Jahr, an dem Deutschland über sich hinausgewachsen ist. Hätte einer am Weihnachtsfest des letzten Jahres vorhergesagt, dass unser Land in diesem Jahr eine Million Flüchtlinge aufnehmen würde, er wäre als realitätsfremder Träumer bezeichnet worden."
Deutschland brauche die Weihnachtsbotschaft "vielleicht dringender denn je", fügte Bedford-Strohm hinzu, der auch bayerischer Landesbischof ist. Der oberste Repräsentant von rund 23 Millionen Protestanten in Deutschland will an Heiligabend Menschen ohne Wohnung oder in anderen sozialen Notlagen bewirten und zusammen mit Flüchtlingen am Münchner Hauptbahnhof einen Gottesdienst feiern.
Gottesdienst im Bahnhof
Er feiere Heiligabend erstmals in einem Bahnhof einen Gottesdienst, erklärte Bedford-Strohm. Ein Bahnhof sei aber näher mit dem Ursprung von Weihnachten verbunden als so manche romantische Verklärung des Festes. Das Weihnachtsfest 2015 werde so in besonderer Erinnerung bleiben.
Rund 8,5 Millionen Menschen besuchen nach EKD-Angaben an Heiligabend die Gottesdienste evangelischer Kirchen in Deutschland. Radio und TV öffneten darüber hinaus mehreren Millionen Menschen den Weg in einen der an den Festtagen übertragenen Gottesdienste. Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm wird am Ersten Weihnachtstag in der Münchner St.-Matthäus-Gemeinde predigen.