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Erzbischof Stefan Heße.
Katholischer Flüchtlingsbischof gegen Obergrenzen für Zuwanderung
Obergrenzen für die Zuwanderung sind nach Ansicht des Flüchtlings-Sonderbeauftragten der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße, kein «taugliches Instrument», um den Flüchtlingszustrom zu bewältigen.

Frankfurt a.M. (epd)Auch mit "Zäunen und Mauern werden die Flüchtlingswellen nicht unter Kontrolle zu bekommen sein", sagte Heße in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Die Bekämpfung der Fluchtursachen sei zentral und in den Nachbarstaaten der Krisenländer müsse eine gute Versorgung von Flüchtlingen gewährleistet werden, betonte der Hamburger Erzbischof. Eine Bewältigung der Flüchtlingskrise ohne europäische und internationale Zusammenarbeit sei zudem "illusionär".

Zur Einwanderung von muslimischen Flüchtlingen in großer Zahl sagte Heße: "Sicher tun sich christliche Flüchtlinge in Deutschland in vielem leichter. Aber wir können nicht nur die verfolgten Christen aufnehmen. Hier geht es um Menschenrechte." Manchmal bringe einem das Fremde das Eigene ein bisschen näher. Heße plädiert zudem für eine Ausweitung des interreligiösen Dialogs. "Christen sind da genauso gefragt wie Muslime und Juden", fügte der Erzbischof hinzu.